Zarifa Ghafari - Die Biografie
Zarifa Ghafari – Aktivistin für Menschenrechte, Frauenrechte, Human Capital und globale Politik.
Zarifa Ghafari wurde 1992 in Kabul geboren und stammt aus dem Dorf Dawran Khel im Bezirk Chak in der Provinz Maidan Wardak. Bis zur erneuten Machtübernahme der Taliban lebte sie in Kabul, bevor sie gezwungen war, ihr Heimatland zu verlassen.
Ihre Flucht führte sie über Islamabad und Istanbul nach Deutschland, wo sie heute lebt und sich unermüdlich für Menschenrechte in Afghanistan und weltweit engagiert.
Zarifa Ghafari ist eine gebildete, mutige und visionäre Aktivistin. Mit großer Entschlossenheit kämpft sie für die Rechte der Frauen und für eine gerechtere Zukunft ihres Landes. Ihre schulische Laufbahn begann an der Rahman Naswan High School, später studierte sie Wirtschaftswissenschaften in Indien, wo sie ihren Bachelor- und Masterabschluss erwarb.
„Dreimal versuchten die Taliban, mich zu töten. Stattdessen haben sie meinen Vater ermordet – einen Offizier der afghanischen Armee. Doch ich lasse mich nicht zum Schweigen bringen.“ – Zarifa Ghafari
Nach ihrer akademischen Ausbildung setzte sie ihr Wissen in unterschiedlichen Bereichen ein, immer mit dem Ziel, Afghanistan und seinen Menschen zu dienen. Besonders am Herzen lag ihr dabei der Einsatz für Frauen und Jugendliche.
Als Teil dieses Engagements gründete sie die „Afghan Women Development and Help Foundation“ – eine Organisation, die sich unter anderem für die Integration von Frauen in die afghanische Nationalarmee starkmacht. Besonders unterstützte sie junge Frauen aus Waisenhäusern, die das gesetzliche Mindestalter erreicht hatten, um ihnen eine Perspektive zu eröffnen.
Zarifa Ghafari Vortragsthemen:
- Die globale Politik: Russland, China, USA & der Umgang mit dem Orient
- Human Work & Human Capital: Das Recht auf Bildung
- Aus Afghanistan in die Welt: Das gemeine Wohl der Menschen im Orient
- Frauenrechte & Menschenrechte: Die wirkliche Welt im Mittleren Osten
Dank ihres unermüdlichen Engagements für das Wohl der Bevölkerung genoss Zarifa Ghafari großes Vertrauen in ihrer Heimatregion Maidan Wardak. Die Menschen, insbesondere Jugendliche und Frauen, unterstützten sie und machten sie zur Vertreterin im Jugendparlament der Provinz. In dieser Funktion setzte sie sich konsequent für die Stärkung junger Menschen, soziale Entwicklung und pragmatische Lösungen lokaler Herausforderungen ein.
„Ich kann keinen Moment an etwas anderes denken als an mein Land, meine Landsleute – und besonders an die Frauen.“ – Zarifa Ghafari
Ghafari erkannte früh die Bedeutung transparenter Kommunikation und einer starken Zivilgesellschaft. Sie baute Brücken zwischen Bevölkerung und Staat, verbreitete wichtige Informationen und förderte gesellschaftliches Bewusstsein. Ein Meilenstein war die Gründung von PEGHAL FM, einem lokalen Radiosender in Maidan Wardak – einer der am stärksten benachteiligten Regionen Afghanistans. Ziel war es, mit professionell gestalteten Programmen über Frauenrechte sowie politische, wirtschaftliche und soziale Themen aufzuklären.
Doch ihr Engagement stieß auf Widerstand: Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin – ein historischer Moment, denn Zarifa Ghafari war seit dem 24. April 2017 die erste Frau in dieser Position in der Provinz – wurde ihr Büro von einem wütenden Mob blockiert. Bewaffnet mit Steinen und Stöcken wollten sie ihre Arbeit verhindern. Sie blieb standhaft – entschlossen, den Wandel mit friedlichen Mitteln voranzutreiben.
Internationale Anerkennung für außergewöhnlichen Mut
Zarifa Ghafaris Mut und Beharrlichkeit fanden weltweit Beachtung. Sie wurde vielfach ausgezeichnet:
- BBC 100 Women: Aufnahme in die Liste der 100 inspirierendsten Frauen weltweit (2019)
- International Women of Courage Award des US-Außenministeriums (2020)
- InStyle Women Who Can Change the World Award (2020)
- Badass 50 – Women Who Are Changing the World, USA
Zudem erhielt sie zahlreiche nationale Ehrungen von zivilgesellschaftlichen Organisationen in Afghanistan.